Nyare Khentrül „Gelek“ Rinpoche verstorben
20. Februar 2017
Der bedeutende tibetische Meister Nyare Khentrül Rinpoche – besser bekannt als „Gelek Rinpoche“ – ist Mitte Februar in den USA verstorben. Er war einer der wichtigen ersten Wegbereiter des tibetischen Buddhismus im Westen und verstand es auf ganz besondere Weise, die Balance zu halten zwischen unverwässertem traditionellem Wissen und dem Transfer des Buddhismus in den westlichen Kulturraum.
Geboren im Jahr 1939, stammte Gelek Rinpoche – ein Neffe des 13. Dalai Lama – noch aus der Generation der buddhistischen Gelehrten, die im alten Tibet geboren wurden. Als anerkannte Reinkarnation war ihm zunächst ein Leben im Kloster vorbestimmt. Er studierte an der der Drepung-Klosteruniversität und schloss seine Ausbildung noch sehr jung mit dem Titel eines Geshe ab.
1959 musste er wie so viele seiner Landsleute nach Indien fliehen, wo er seine Mönchsgelübde zurückgab und als einer der ersten Studenten die „Young Lamas Home School“ besuchte. Schon sehr bald siedelte er in in die USA über, wo er unter anderem mit dem berühmten amerikanischen Poeten Allen Ginsberg und dem Musiker Philipp Glas engen Kontakt pflegte. Er verfasste wichtige Bücher und Kommentartexte und gründete die buddhistische Organisation „Jewel Heart“, die unter anderem eine Schwesterorganisation in den Niederlanden hat.
In einer Pressemitteilung zum Tod des bedeutenden buddhistischen Lehrers erklären Elke Hessel und Puntsok Tsering vom „Tibethaus Deutschland“ in Frankfurt am Main:
„Gelek Rinpoche ist ein enger Freund unseres spirituellen Leiters, Dagyab Rinpoche. Die beiden kennen sich von Jugend an. Aufgrund der tiefen Verbindung dieser beiden Lehrer sind viele der Schüler des einen auch Schüler des anderen Lamas. Gelek Rinpoche hat auch im Tibethaus einige Unterweisungen gegeben. Er ist uns unvergesslich. Seine Unterweisungen waren gleichermaßen getragen von tiefgründigem Wissen, Alltagsbezug und Humor.“